Aktuelle Studie untersucht die „Candidate Experience“

Wie nehmen Kandidaten den Bewerbungsprozess wahr?

Wie nehmen Kandidaten den Bewerbungsprozess wahr?

Eine Bewerbung ist immer ein Erlebnis – ob ein positives oder negatives, hängt in erster Linie vom Arbeitgeber und seiner Vorgehensweise bei der Rekrutierung ab. Wie Kandidaten Bewerbungsprozesse heutzutage wahrnehmen, zeigen uns die Ergebnisse einer aktuellen Softgarden-Studie zum Thema „Candidate Experience“, die kürzlich veröffentlicht wurden.

Aber was bedeutet eigentlich Candidate Experience und warum ist sie so wichtig? Der Begriff steht für sämtliche Eindrücke und Erfahrungen, die ein Kandidat im Bewerbungs- und Einstellungsprozess von einem Arbeitgeber sammelt. Diese Eindrücke und Empfindungen sind es, die meist über eine Zu- oder Absage des Bewerbers und letztendlich über das gesamte Image des Arbeitgebers, das über den Kandidaten nach außen getragen wird, entscheiden. Wie auch die Mitarbeiterzufriedenheit, gewinnt die Bewerberzufriedenheit mehr und mehr an Bedeutung für Unternehmen.

Die Candidate Experience beeinflusst das Arbeitgeberimage

Zu Zeiten des Aufschwungs und der Vollbeschäftigung gibt es immer mehr freie Stellen, aber immer weniger hoch qualifizierte Kandidaten, die zur Verfügung stehen und darüber hinaus zur ausgeschriebenen Position und dem Unternehmen passen. Um Stellen auch in Zukunft bestmöglich besetzen zu können, wird es für Personalverantwortliche zunehmend wichtiger, das Empfinden des Bewerbers im Blick zu behalten. Der Bewerbungsprozess soll im Idealfall ein angenehmer Prozess sein und das Unternehmen als Arbeitgeber ins rechte Licht rücken. Eine Umfrage ergab, dass 82 % der Bewerber positive Erfahrungen bei der Bewerbung mit ihren Freunden teilen – oftmals sogar online auf Portalen wie kununu, Facebook oder Google+.

Unternehmen buhlen um die Gunst der Bewerber

Heutzutage werden nicht nur die Bewerber auf die Probe gestellt, sondern umgekehrt auch die Unternehmen. Auch sie müssen sich beweisen – als guter Arbeitgeber. Denn am Ende entscheiden beide Seiten, ob sie zueinander passen. Besonders technische Fachkräfte, wie Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, Techniker, Elektriker oder Industriemechaniker sind sehr beliebt und nicht immer leicht zu finden. Unternehmen können es sich nicht leisten, gute Kandidaten an die Konkurrenz zu verlieren. Durch die aktuellen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt könnte sich der Spieß umdrehen: Immer häufiger werden es die Unternehmen sein, deren Zukunft vom Ausgang des Bewerbungsgesprächs abhängt.

Studienergebnisse zeigen, was Kandidaten wirklich fühlen

Die Softgarden-Umfrage befragte knapp 3.500 Studienteilnehmer zu ihren Erfahrungen bei Bewerbungen. Der Auswertung zufolge verbinden Kandidaten starke Gefühle mit dem Bewerbungsprozess – ganze 84 %. Das ist für jeden nachvollziehbar. Doch welche Art von Gefühlen hervorgerufen werden, ist sehr unterschiedlich. Für 47 % der Befragten sind diese Gefühle nicht unbedingt positiv, denn sie würden die Situation nur eingeschränkt als „Vergnügen“ bezeichnen. Lediglich 26 % gaben an, dass Bewerbungen für sie stressfrei ablaufen würden. Knapp die Hälfte gab sogar zu, eine Bewerbung würde sie „Kraft kosten“.

Interessant ist auch, mit welchen Lebenssituationen Bewerbungen in Verbindung gebracht werden. Sehr weit verbreitet ist der Vergleich mit der Partnersuche, insbesondere mit dem ersten Date, das auf eine langfristige Beziehung hinauslaufen soll. Andere Teilnehmer gaben an, eine Bewerbung würde sie an eine Prüfungssituation in der Schule erinnern – bekanntlich keine sonderlich angenehme Lage. Im Widerspruch dazu steht die These, dass sich das Unternehmen genauso beim Kandidaten bewerben muss wie dieser bei ihnen, die von der Mehrheit bejaht wurde.

Was können Personalverantwortliche daraus ableiten?

Einige der Antworten mögen auf andere Faktoren, wie die Lebenssituation des Bewerbers, zurückzuführen sein. Dennoch bestimmen Unternehmen die Empfindungen des Bewerbers während des Rekrutierungsprozesses maßgeblich mit. Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, sollte dieser im Idealfall als angenehm wahrgenommen werden. Die Studie zeigt, dass viele Kandidaten bereits positive oder zum Teil positive Erfahrungen gemacht haben. Dass sich dennoch viele der Befragten in eine stressige Prüfungssituation versetzt fühlen, kann während des Vorstellungsgesprächs verhindert werden: Bei expertum, wirken wir dem Unbehagen entgegen, indem wir auf eine sehr offene Kommunikation auf Augenhöhe achten und dem Bewerber so von Anfang an ein Gefühl der Wertschätzung vermitteln. Außerdem lässt sich der Ablauf schon zu Beginn der Bewerbung angenehmer gestalten, indem eine unkomplizierte Onlinebewerbung in wenigen Schritten ermöglicht wird und volle Transparenz der nächsten Schritte gegeben ist.

Die negativen Gefühle, die einige der Teilnehmer offenbar mit Bewerbungen verbinden, zeigen uns, dass noch nicht alle Unternehmen den Faktor Candidate Experience beachten. Die offene Feedback-Kultur bei expertum (z. B. durch persönliche Gespräche und auf kununu) ermöglicht es unseren Personalexperten, den Bewerbungsprozess für Kandidaten kontinuierlich zu optimieren und ihrem Empfinden anzupassen. Denn nur durch zufriedene Bewerber können wir auch in Zukunft die besten Fach- und Führungskräfte für unsere Kunden ausfindig machen und begeistern.

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